Napp, Anna Martha: 100 Jahre Verein der Münzfreunde für Westfalen und Nachbargebiete


Medailleur/in: Anna Martha Napp

Vorderseite: GETEILTE FREUDE IST DOPPELTE FREUDE // 1913-2013. Innen in erhabenem bildschirmartigem Rechteck inkus VEREIN D. MÜNZFREUNDE - FÜR - WESTFALEN & - NACHBARGEBIETE. Links ein Mann einen Hang hinunterlaufend und den Arm nach herabrollenden Münzen ausstreckend. Im Hintergrund mehrere Kirchen.
Rückseite: WIR MÜSSEN UNS DEN SAMMLER ALS EINEN GLÜCKLICHEN MENSCHEN VORSTELLEN A. CAMUS. Im inkusen bildschirmartigen Feld rollen zwei Männer mit Mühe eine Münze einen Berg hinauf. Im Hintergrund der gläserne Elephant als Wahrzeichen des Gründungsortes Hamm. Unten rechts die Signatur AS (Anna Scheibner).

Datierung: 2013

Material: Bronze
Durchmesser: 45 mm

Literatur: G. Dethlefs, Anna Martha Napp. 100 Jahre MWN, NNB 2013, 306 mit Abb.

Bemerkung: Wie auf einen Bildschirm schaut man in die Geschichte. Eine Figur jagt herabrollenden Münzen nach, im Hintergrund die westfälischen Zentralkirchen in Minden und Münster, Osnabrück und Paderborn sowie der Wiesenkirche in Soest (oder des Kölner Doms stellvertretend für ein „Nachbargebiet“?). Rückseitig steht im Hintergrund der gläserne Elephant als Wahrzeichen des Gründungsortes Hamm. Numismatiker rollen gemeinsam eine Münze einen Berg hinauf - wie Sysiphos den Stein, ein Bild für die Mühen um das Miteinander im Verein, ihre Beschäftigung mit Münzen. Die gegenseitige Belehrung beglückt. Geteilte Freude ist doppelte Freude. Müssen wir nicht mit Albert Camus den Sammler, den Numismatiker wie Sysiphos „für einen glücklichen Menschen halten“? Das erhabene Relief der Vorderseite korrespondiert zum „Quadratum incusum“ der Rückseite. Das Spiel mit erhabener und vertiefter Schrift, mit spiegelndem Grund und mattem Relief, die Münzen im Bild, das angeschnittene und kippende Westfalenross, die Frage nach Freude, Glück und Leid: viele Sinnschichten sind zu entdecken...

Nachweise: (DGMK-17063) Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin, Objektnummer 18237322

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